Von den Ereignissen selbst existiert wenig Bildmaterial. Claus Bach gelang in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 im besetzten Haus in der Weimarer Gerberstrasse 3 einer der seltenen Schnappschüsse. Dabei befand er sich selbst in einer höchst gefährlichen Situation, die ihm als Fotografen kaum Handlungsspielraum ließ.
Die vorliegende Fotografie ist zu einem wichtigen Zeugnis der Ereignisse geworden und wird von verschiedenen Akteur:innen immer wieder für die wissenschaftliche und mediale Aufarbeitung in Anspruch genommen. Besonders hervorzuheben ist hierbei das Rechercheprojekt „zweiteroktober90. Die Gewalt der Vereinigung“, das in detaillierter und umfassender Weise das vorhandene Wissen zum Ablauf der Ereignisse online präsentiert und kontextualisiert. Das Projekt recherchiert Quellen und befragt Zeitzeug:innen. Es ist dabei auf die Mithilfe von Bürger:innen angewiesen, deren Erfahrungen sich allerdings bisher nicht im Projekt wiederfinden.
Im Jahr 2021 erschien eine Broschüre mit den Arbeitsergebnissen, deren Cover das von Claus Bach in Weimar aufgenommene Foto zeigt. Ein Bericht zum Rechercheprojekt in der Wochenendausgabe des nd (vormals Neues Deutschland) vom 26./27. September 2020 verwendet Bachs Bild als halbseitigen Abdruck.
In der Ausstellung „An den Rändern taumelt das Glück. Die späte DDR in der Fotografie“ (ACC Galerie Weimar, 4. Dezember 2022 bis 12. Februar 2023) wurde die Fotografie von Claus Bach als ein Aspekt der fotografischen Erzählung der Nachwendezeit präsentiert. Sie ist ebenfalls Teil der gleichnamigen Publikation, die im Januar 2025 erschien.
Die Fotografie reiht sich in Claus Bachs Dokumentation des gesellschaftlichen Lebens der Stadt Weimar ein. Hierbei bekommt das Thema rechtsextremistischer Gewalt in den 1990er Jahren allerdings keinen gesonderten Fokus.