Glossar

Hier findet ihr kurze Erklärungen zu Begriffen aus den Texten und Quellen. Es handelt sich um eine Auswahl, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Wenn ihr euch weiter informieren möchtet, schaut gerne in weiteren Nachschlagewerken nach. Zum Beispiel von der Bundeszentrale für politische Bildung oder dem Bundesarchiv.

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Parteilich

Bedeutet im Zusammenhang mit der Arbeiterbewegung das Vertreten der Interessen der Arbeiterklasse. In der DDR meinte dies de facto die Übernahme der Perspektive der SED, die als die Vertreterin der Arbeiterklasse galt. Ein parteilicher Standpunkt wurde von jedem:r Bürger:in und auch in jedem Kunstwerk grundsätzlich eingefordert.

Parteisekretär

Parteisekretär:innen der SED waren Funktionär:innen, die einer Organisationseinheit vorstanden. Erich Honecker etwa war von 1971 bis 1989 der vom Zentralkomitee gewählte Erste Sekretär (1971‒1976) bzw. Generalsekretär (1976‒1989). Auch jede Grundorganisation (GO) wählte eine:n Parteisekretär:in. Solche wurden in allen Betrieben, staatlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen und auch in jedem Volkskunstzirkel gebildet, sofern in ihnen mindestens drei Parteimitglieder waren. Die Parteisekretär:innen waren z.B. dafür zuständig, dass in ihrem Kollektiv die Parteibeschlüsse beachtet und durchgesetzt wurden.

Parteitag

Die Parteitage der SED waren große Treffen von Funktionären und Delegierten der Partei und nach ihrem Statut das höchste Parteiorgan, auf denen das Zentralkomitee gewählt und wichtige Entscheidungen für die Politik und Wirtschaft der DDR beschlossen wurden. Sie fanden alle vier bis fünf Jahre immer in Ostberlin statt und wurden stark inszeniert.

Parteiversammlung

Versammlung aller Parteimitglieder der SED einer Grundeinheit (GO), etwa in Betrieben, Hochschulen, Schulen, etc. Wurde auch außerordentlich zusammengerufen, wenn es lokale Vorfälle mit Parteimitgliedern gab, die sanktioniert werden sollten.

Pleinair

Der Begriff kommt aus dem Französischen und bezeichnet das Zeichnen oder Malen unter freiem Himmel, also außerhalb eines Ateliers. In der DDR hatten Pleinairs eine besondere Bedeutung, da sie nicht nur zur künstlerischen Produktion, sondern auch zum Austausch und zur Vernetzung verschiedener Kunstszenen, häufig abseits der offiziellen Institutionen, beitrugen.

Poliklinik

Basis der Gesundheitsversorgung in der DDR. Polikliniken waren wohnortnahe Gesundheitszentren zur ambulanten Behandlung, in denen verschiedenste Ärzt:innen unter einem Dach zusammengefasst waren.

Politbüro

Das höchste politische Führungsgremium von kommunistischen Parteien. Das Politbüro des Zentralkomitees der SED war damit das mächtigste politische Gremium der DDR.

Politische Propaganda-Kunst

Mit diesem Begriff bezeichnet Erika Stürmer-Alex den Sozialistischen Realismus, der darauf abzielte, die Gegenwart in der Kunst nach sozialistischer Vorstellung darzustellen.

POS (Polytechnische Oberschule)

DDR-Schulform für alle Kinder bis Klasse 10.