Erläuterung einzelner innerhalb des Videobeitrags gezeigter Objekte:
Min. 00:01:09: Fußwärmer von Anna Siegert (1907–1994). Sammlung Gedenkstätte Buchenwald
Im Juni 1990 übergeben ehemalige Speziallager–Internierte erstmals Objekte an die Gedenkstätte. Sie werden für die erste Speziallager-Präsentation im ehemaligen Kammergebäude genutzt. Darunter befinden sich zwei gestrickte Woll-Fußwärmer. Sie gehören Anna Siegert (geb. Schütz). Zwischen 1945 und 1948 wurde sie im Speziallager Nr. 2 interniert.
Min. 00:01:46: Fotografien des ehemaligen Lagergeländes aus einem Album von Katharina Knittel (Gundlach, 1915–1993). Privatbesitz.
Es sind fast keine zeitgenössischen Aufnahmen des Speziallagers Nr. 2 bekannt. Die ehemalige Internierte Katharina Knittel (Gundlach) besuchte in den 1950er Jahren den Ettersberg. Ihr Sohn fotografierte dort 1952 das ehemalige Lagergelände. Zu sehen sind u. a. die bereits kurze Zeit später abgerissenen Steinbaracken.
Min. 00:01:56: Gürtel von Kurt Goetsch (1914–?). Sammlung Gedenkstätte Buchenwald
Der Gürtel gehörte Kurt Goetsch. Er wurde 1946 verhaftet und kam 1947 über das Speziallager Jamlitz nach Buchenwald. 1950 wurde er entlassen. Kurt Goetsch übergab den Gürtel 1991 an die Sammlung der Gedenkstätte. Das Objekt wurde nachträglich in die erste Speziallager-Ausstellung im Kammergebäude aufgenommen und gezeigt.
Min. 00:02:13: Maßband von Erika Pelke (geb. Walther, 1922–2008). Sammlung Gedenkstätte Buchenwald
Neben Nahrungsmitteln und Medizin mangelte es im Speziallager Nr. 2 vor allem an Kleidung. Die internierten Frauen arbeiteten u. a. in der Schneiderei. Sie nähten Hemden, Hosen und Mäntel für die zu entlassenden Häftlinge. Das Maßband stammt von Erika Pelke (geb. Walther). Sie wurde als 23-Jährige verhaftet und 1946–1948 im Speziallager Nr. 2 interniert. Das Maßband übergab sie der Gedenkstätte im August 1990.
Min. 00:02:18: Schachspiel von Günter Rentsch (1923–2005). Sammlung Gedenkstätte Buchenwald
Zu den wenigen Freizeitbeschäftigungen in den Speziallagern gehörte das Schachspiel. Das ausgestellte Schachspiel stammt von Günter Rentsch. Er war von 1945 bis 1947 im Speziallager Nr. 2 interniert. 1947 wurde er mit mehr als 1.000 anderen Lagerinsassen in die Sowjetunion gebracht. In der kasachischen Stadt Karaganda musste er bis 1949 arbeiten, bevor er entlassen wurde. Im August 1990 übergab Günter Rentsch das Schachspiel an die Gedenkstätte. Es wird seitdem in allen Speziallager-Ausstellungen gezeigt.
Min. 00:02:31: Selbst angefertigtes Messer von Hans Wiegand (1904–1978). Sammlung Gedenkstätte Buchenwald
Der Besitz von scharfen und spitzen Gegenständen war in den Speziallagern verboten. Die Insassen fertigten sich heimlich Messer an, mit denen sie Brot schnitten oder kleine Holzarbeiten schnitzten. Hans Wiegand (1945–1947 Speziallager Nr. 2) fertigte sein Messer aus einem Aluminiumlöffel an.
Min. 00:02:52: Pinnwand mit Suchanfragen von Angehörigen
Auch nach der Schließung der letzten Speziallager 1950 erhielten die Familien keine Information über ihre verhafteten und verstorbenen Angehörigen. Nachfragen an deutsche und sowjetische Behörden waren erfolglos. Die Gedenkstätte Buchenwald hatte bis 1992/93 keinen Zugriff auf das in Moskau liegende Archivmaterial zu den Speziallagern. In der ersten Ausstellung wurde deshalb eine Pinnwand aufgehängt. Besucher:innen konnten dort Anzeigen zu gesuchten Personen und ihre Kontaktdaten anbringen.