Hermann Großkopf [H.G.]: „[…] Erich Honecker, auch im Namen meiner Frau, meines Kindes und sicher im Namen aller Bürger unseres Landes, deren Wohnungsproblem schon gelöst werden konnte, den allerherzlichsten Dank aussprechen.“
Off-Sprecher: „Hermann Großkopf, der hier dankt, ist Brigadier und Bestarbeiter und hat seinen Arbeitsplatz in der Werkzeugmaschinenfabrik Marzahn. Und wie er hat auch mancher andere der neuen Mieter jetzt diesen kurzen Weg zur Arbeitsstelle, die Freizeit vergrößert sich. Die Vorzüge des sozialistischen Staates, wo gesellschaftliches Eigentum an Grund und Boden Spekulationen ausschließt, haben hier das humanistische Anliegen der Architekten ohne Abstrich Wirklichkeit werden lassen. Hermann Großkopf erlebt mit dieser Schlüsselübergabe den direkten Zusammenhang zwischen Wirtschafts- und Sozialpolitik.“
H.G.: „Ich versichere Dir als Teilnehmer der zweiten Berliner Bestarbeiterkonferenz der Hauptstadt der DDR, Berlin: Die Arbeiterklasse, die Intelligenz und alle anderen Werktätigen werden durch hohe Leistungen in der Produktion zu Ehren des dreißigsten Jubiläums unseres Arbeiter- und Bauernstaates auch in Zukunft ihren Beitrag zur Verwirklichung des auf dem IX. Parteitag beschlossenen Programms des Wachstums, des Wohlstands und der Stabilität leisten. Herzlichen Dank!“ [Honeckers Worte unverständlich]
H.G.: „Vielen Dank!“
Erich Honecker [E.H.]: „Alles Gute! Alles Gute! Alles Gute!“
Erich Honecker besucht die Wohnung (Min. 01:45)
H.G.: „Darf ich Sie einladen, die ersten Gäste in meiner Wohnung zu sein?“
Jana Großkopf [J.G.]: „Wollen wir mal gleich die Wohnung zeigen! Die Küche…“
H.G.: „Wir haben die Küche hier.“
J.G.: „…eingeräumt…“
Off-Sprecher: „Marchwitzastraße 129, vierter Stock links, von nun an die neue Adresse der Familie. Vor zwei Tagen sind sie mit ihrer neunjährigen Tochter Kathrin in diese geräumige Dreizimmer-Neubauwohnung gezogen. Frau Großkopf, Lehrerin für Mathematik und Geografie an der nahegelegenen 19. Oberschule, lädt zu einer Besichtigung.“
J.G.: „Im Bad haben wir auch nur nen [unverständlich]. So, und hier ist das Zimmer der Kathrin.“
E.H.: „Tatsächlich, na, Kathrin, das ist aber toll! Ich muss sagen, so’n Zimmer hatt‘ ich in meiner Jugend nicht gehabt.“
J.G.: „Ja, das hätten wir uns auch gewünscht.“
E.H.: [unverständlich]
J.G.: „Ja, ja.“
E.H.: „Das ist wirklich schön, ist geräumig! Und so sind die Kinderzimmer?“
Off-Sprecher: „Um Wohnungspolitik geht es dann auch bei dem Gespräch am Kaffeetisch.“
E.H.: „[unverständlich] 1990 die Wohnungsfrage als soziale Frage lösen wollen, das heißt, circa 2,8 bis…“
Konrad Naumann [K.N.]: „Bis drei Millionen.“
E.H.: „…drei Millionen neue Wohnungen bauen. Wenn man sich das jetzt überlegt, in sieben Jahren, sieben Jahren, siebeneinhalb, ja, eine Million, also Jahr pro Jahr, Aufgaben uns gestellt und bereits achtund…, 85, 85 wird die Lage schon ganz anders aussehen. Wenn man also das bisherige Tempo beibehält. Jetzt kommt man hier in dieses Gebiet hinein, das ist ja wirklich ne neue Stadt.“
J.G.: „Ja, hier stand ja bis vor einem Jahr gar nichts weiter.“
E.H.: „Ja, und mein Fahrer sagt: Ich kenn mich nicht mal hier aus. Sagt er: Ist ja ne neue Stadt. Ist ja hier gebaut.“
J.G.: „Ja, ich bin gestern einkaufen gewesen, ich hab mich gar nicht mehr zurechtgefunden. Musste erst mal den Weg suchen. Sehr schön gemacht, ja, sehr schön.“
E.H.: „In der Farbgestaltung wunderbar, ja, wunderbar.“
Off-Sprecher: „Zum Abschluss noch ein Blick vom Balkon.“
K.N.: „Die Schüler machen sehr viel [unverständlich].“
J.G.: „Ja, das find ich übrigens auch ganz toll, dass die Schüler jetzt zwei Wochen hier arbeiten gehen dürfen, sich Geld verdienen dürfen…“
E.H.: „Schön, ja.“
J.G.: „… und dabei unseren Staat doch so in der Entwicklung unterstützen, das finde ich einfach prima.“
E.H.: „Ja, ist ja auch erzieherisch wirksam.“
J.G.: „Ja, finde ich wertvoll.“