Die geplante Gedenktafel entstand 1990/91. Zu dieser Zeit gab es noch keine umfassende wissenschaftliche Forschung zu den sowjetischen Verhaftungen und Speziallagern. Sie steckte erst in den Anfängen. Archivmaterial aus der Sowjetunion lag den Forscher:innen noch nicht vor. Genaue Aussagen zum Lager und den Insassen waren somit nicht möglich. Betroffene, Angehörige und andere forderten jedoch gleichzeitig eine Thematisierung des Speziallagers Nr. 2 auf dem Gelände der Gedenkstätte.
Eine gleiche Gewichtung der Darstellung von KZ und Speziallager war in der Gedenkstättenarbeit seit 1990 stark umstritten. Betroffene und Opferverbände diskutierten mit Wissenschaftler:innen über die Darstellung des Speziallagers Nr. 2 in Buchenwald. Eine eingesetzte Historiker:innenkommission empfahl 1992, dass an das Speziallager erinnert werden soll – allerdings dem KZ nachgeordnet.
In den Folgejahren fanden umfangreiche Forschungen zu den Speziallagern statt. Erstmals konnte in einem deutsch-russischen Projekt auf ehemals sowjetisches Aktenmaterial zugegriffen werden. Diese gewonnen Forschungsergebnisse und die überholte äußere Gestaltung der Tafel sorgten für ihre Nichtaufstellung und Einlagerung im Depot der Gedenkstätte Buchenwald.
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